rund_um_merlau




 
Linnesteich Damm Linnesteich Damm

Die heute noch zu sehenden Überbleibsel des damaligen Dammes lösten bereits im Jahre 1568 heftigen Streit zwischen den Herren von Merlau und den Antonitern zu Grünberg aus. Dabei ging es um die Wasserrechte der Quelle oberhalb des Abtsteiches, die auf Merlauer Gemarkung lag und den Abtsteich mit Wasser versorgte, der wiederum auf Lehnheimer Gemarkung lag. Die Herren von Merlau wollten allerdings den Linnesteich, der keine eigene Quelle hatte, ebenfalls mit Wasser versorgen. Dafür wurde der Damm angelegt, dessen Reste man heute noch gegenüber des Abtsteiches sehen kann. Der Streit hierüber dauerte 30 Jahre, bis er friedlich beigelegt wurde.

Schiedslinde Schiedslinde

Die Schiedslinde im Linnes, die heute nur noch ein trauriger Rest eines ehemaligen mächtigen Baumes darstellt, hat eine lange Geschichte. Am 03. Juli 1491 sandte der Landgraf zu Hessen eine Einladung an den Präceptor (Klostervorsteher) des Hauses St. Antoni zu Grünberg und an die Herren von Merlau. Dabei ging es um einen Streit der beiden Parteien wegen einer Waldgrenze im Linnes. Das Treffen fand am 19.07.1491 statt und der Streit konnte wohl gütlich beigelegt werden. In Verbindung mit diesem Treffen wurde möglicherweise die Schiedslinde gepflanzt.
Der Verkehrsverein Mücke-Merlau widmete der Linde einst eine kleine Tafel, zur Erinnerung an deren Bedeutung. Das Team der Hobstallstowwe ließ im Jahre 2016 die in die Jahre gekommene Tafel restaurieren.

linnessteinbruch

Steinbruch im Linnes

Etwas versteckt im Linnes liegt einsam und verlassen ein alter Steinbruch. Umgeben von altem Baumbestand ermöglicht er einen Blick zurück in die beschwerliche Arbeit der Natursteingewinnung in früherer Zeit. Wann genau sich die hiesigen Menschen dies zunutze gemacht haben, ist heute nicht mehr nachvollziehbar, aber Steinbrüche, also Orte mit zugänglichem Vorkommen bestimmter Gesteinsarten, gab und gibt es seit Urzeiten auf der ganzen Welt. Vor allem waren kurze Transportwege ein ausschlaggebendes Kriterium neben der Abbaubarkeit des Gesteins für die Wahl seines Standortes. In den 60-er Jahren wurde sich hier von den Merlauern noch an Gesteinsbrocken (Basaltstein) zum Hausbau bedient.

Der ganze Steinbruch wurde inzwischen von der Natur zurück erobert. Er ist heute eine absolute Naturoase, die es auch weiterhin bleiben soll. Daher sollte dieser verwunschene Platz auch der Natur belassen werden